Feiern zu Welttag des Ozeans auf dem Umweltfest in Brüssel, Belgien
Einmal pro Jahr ist das Umweltfest in Brüssel die Begegnungsstätte für Tausende Bürger, die sich mit verschiedenen Perspektiven nachhaltigen (Zusammen)Lebens auseinandersetzen wollen.
Dieses Jahr fand das Umweltfest am 7. Juni im 50aire Park statt, nur einen Tag vor dem Weltozeantag. 25,000 Besucher flanierten den ganzen Tag die Stände entlang, hielten inne, nahmen an Aktivitäten teil.
Es war eine gute Gelegenheit, die Besucher über die wichtigsten Gefahren für die Integrität des Ozeans zu informieren und darüber, was jeder einzelne für sich und auch gemeinsam mit Mundus maris und anderen tun kann. Bei herrlichem Wetter war der Mundus maris Stand ein Publikumsmagnet vom Beginn des Programms um 11 Uhr bis zum Ende um 19 Uhr.
Viele Besucher des Stands hatten ein allgemeines Gefühl dafür, dass Überfischung ein ernstes Problem ist, waren aber überrascht, das Ausmaß zu erfahren. Sie hatten nicht realisiert, dass eine stattliche Zahl Arten von Meerestieren in Europa und anderen Teilen der Welt von Ausrottung bedroht sind. Obwohl Brüssel während der letzten mehr als drei Jahre der Schauplatz ausgedehnter Auseinandersetzungen um die Reform der europäischen Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) gewesen ist, hatten nur wenige Besucher davon gehört, dass die neue Politik vom visitors heuropäischen Rat und Parlament angenommen worden war und Überfischung seit 2013/2014 illegal ist. Noch weniger Leute waren sich der Schwierigkeiten mit der konkreten Umsetzung der neuen Regeln in den Mitgliedsstaaten bewusst.
Direkt vor ihrer Nase konnten Besucher anhand der ausgestellten und verteilten Fischlineale sehen, was die Minimallängen der Geschlechtsreife verbreiteter Fischarten in der Nord- und Ostsee und anderen Meeren sind. Die Fischlineale waren ein konkreter "Anker", um die Verbindung zwischen politischen Vorgaben und Konsumptionspraxis herzustellen. Keiner der Besucher konnte nachvollziehen, warum es legal sein soll, einen Dorsch/Kabeljau von nur 35 cm zu fangen und zu vermarkten, wenn die Geschlechtsreife erst bei der doppelten Länge eintritt. Es kann doch nicht sein, dass Fischbabies weggefangen werden bevor sie heranwachsen und sich fortpflanzen können.
Wir zeigten den Film "Findet Nemo". Viele Leute, jung und alt, blieben stehen und sahen sich offensichtlich erfreut längere Sequenzen an. Sie waren überrascht zu erfahren, dass jede sechste der Meerestiere, die Hauptdarsteller des Films, vom Aussterben bedroht sind..
Etliche Besucher nahmen am Quiz teil, das aus vier Fragen zum Grad der Bedrohung der Tiergruppen bestand, die durch die Filmcharaktere in "Findet Nemo" dargestellt werden.
Eine fünfte Frage drehte sich um den höchsten Preis, der auf dem Tokyoter Fischmarkt für einen einzelnen atlantischen Rotflossenthunfisch bezahlt worden waren. Eine Anschlussfrage gab freien Raum, Vorschläge zum vertrackten Problem zu machen, wie eine solch wertvolle Fischart, die sich in modischen Sushi und Sashimi großer Beliebtheit erfreut, effektiv vor dem Aussterben gerettet werden kann.
Nur einer der Quizteilnehmer, der den ausgefüllten Bogen für die Preisverlosung um 17 Uhr am Stand gelassen hatte, hatte alle Fragen richtig beantwortet! Herzlichen Glückwunsch dem Gewinner des Mundus maris Bechers mit unseren Maskottchen Samba und Kumba, die unermüdlich zum Schutz der Fischbabies unterwegs sind. Die richtigen Antworten waren:
- 57% der Hammerhaie (Hammer in "Findet Nemo") sind bedroht
- 80% der Weißen und Makohaie (Bruce)
- 50% der Adlerrochen (Herr Rochen)
- 100% Meeresschildkröten (Crush, Racker)
- 1.758.000 $ US wurde für ein Exemplar des Rotflossenthunfischs bezahlt.
Wir realisierten während dieses interessanten Tags, wieviel mehr Bewußtseinsbildung erforderlich ist, um Bürgern zu helfen, sich in den vielen Fragen zum Meeresschutz zurechtzufinden und nicht dem leider verbreiteten Betrug aufzusitzen, bei dem eine überfischte (teure) Art auf dem Markt oder im Supermarkt durch eine andere (weniger teure) ersetzt und falsch deklariert wird. Nach wie vor stammt auch noch viel Fisch aus illegaler, unregulierter und nicht registrierter Fischerei.
Das Interesse an Information war hoch. Aber wir konnten auch feststellen, dass mehr Grundwissen notwendig ist, damit die Leute in der Lage sind, die Problematik besser zu verstehen und ihr eigenes Handeln darauf abzustellen.
Wir hatten auch zwei Glasbecher aufgestellt, einen mit normalem Seewasser, den anderen mit etwas Säure versetzt, um die Versauerung der Meere sichtbar zu machen und zu zeigen, wie dadurch das Kalkgehäuse einer Meeresschnecke angegriffen wird. Die Besucher waren dankbar für diese sinnfällige Vorführung des bereits einsetzenden Effekts des Klimawandels im Meer. Die Folgen der Versauerung auf die Lebewesen im Meer machte sie sehr betroffen.
Der Höhepunkt des Tages war die Ankündigung der Gewinner der Mundus maris Preise am Stand. Über die zentrale Lautsprecheranlage des Umweltfestes wurde für den Welttag des Ozeans geworben. Die Ansagerin beschrieb den internationalen Mundus maris Jugendwettbewerb zum Weltozeantag.
Um 15h30 wurde am Stand von Mundus maris der Kindergarten in Spa (CRIE de Spa) mit einem Schildkröten-Preis geehrt. Ein Junge der Kindergruppe war mit seinen Eltern und der pädagogischen Koordinatorin, Vinciane Mathieu, vertreten, die den Rest des Kindergartens repräsentierten und die Ehrenurkunden und das Preisgeld aus der Hand von Dr. Cornelia E Nauen, Vorsitzender von Mundus maris, in Empfang nahmen. Sie erhielten den Preis in der Kategorie „Erzähle eine Geschichte über den Ozean Deiner Träume" in der Altersgruppe bis 12 Jahren.
Sie hatten ihre reizende Geschichte während eines Naturpraktikums vom 7. bis 10. April 2015 entwickelt. Alles dreht sich darum, dass der Ozean die Ardennen in grauer Vorzeit besucht hat und die jungen Entdecker alle möglichen Abenteuer bei der Spurensuche des Besuchs erleben. Herzlichen Glückwunsch den glücklichen Gewinnern dieses und aller anderen Mundus maris Preise 2015.
Der Tag bot etliche andere Attraktionen für verschiedene Altersgruppen, wie Mundus maris Samba und Kumba Ausmalblätter, Flyer und Lesezeichen in verschiedenen Sprachen und viele interessante Gespräche. Lasst und die gemeinsame Liebe zum Ozean und die wundervollen menschlichen Begegnungen Teil unseres täglichen Lebens machen, nicht nur am Weltozeantag, sondern jeden Tag!