Was für eine Erfahrung!
Willkommen zum Workshop "Nachhaltige Entwicklung - gemeinsam - lernen, lehren und praktizieren!"
Schon beim Willkommens-Kaffee, vertieften sich die Teilnehmer in interessante Gespräche und intensiven gegenseitigen Austausch von Erfahrungen, um einander kennen zu lernen.
Was sollen junge Leute wissen? Welche Fähigkeiten brauchen sie, um in der Lage zu sein zu handeln? Was sollten sie ausreichend wertschätzen, um entsprechend zu handeln, wenn sie allmählich in das Erwachsenenleben eintreten? Was können wir gemeinsam für die Übergänge und großen Herausforderungen unserer Gesellschaft tun, die in den nächsten Zukunft auf uns zukommen?
Und dies in Anbetracht dessen, dass wir bis 2050 neun Milliarden Menschen ernähren und unterbringen müssen, dass wir vier mal mehr Energie produzieren müssen - bei gleichzeitiger Dekarbonisierung unserer Wirtschaft?
Wir müssen auch die Verarmung der Ozeane rückgängig machen, die im letzten Jahrhundert mehr als 90% der Bestände ihrer großen Arten allein im Nordatlantik verloren haben.
Der Workshop begann mit diesen so schwierigen Fragen und einem herzlichen Willkommen an die Teilnehmer.
Die Hosting-Team bestand aus Annamari Erdei, Piotr Robouch und Cornelia E Nauen, die gemeinsam ihr Bestes gaben, um eine einladende Atmosphäre in den Räumlichkeiten der Abteilung für Soziologie der Freien Universität Brüssel zu schaffen.
Im offenen Kreis gab jedem Teilnehmer die Gelegenheit zu einer kurzen Selbstdarstellung um zu erklären, was sie oder ihn zur Teilnahme bewogen hatte.
Entdecken Sie die Vielfalt im Raum mit Teilnehmern aus Europa, Afrika, Asien und Latein-amerika, die mit sehr unter-schiedlichem Hintergrund in die Runde kamen. So wurde die Neugierde erweckt, um Ähnlichkeiten und Unterschiede in den jeweiligen Perspektiven zu entdecken.
Als nächstes kam ein Zyklus zum Austausch besonders guter Erfahrungen. Die Teilnehmer wurden eingeladen, zu dritt zusammen zu sitzen und einander eine Geschichte über eine gute Lern-, Lehr-- oder Praxiserfahrung in Bezug auf nachhaltige Entwicklung zu erzählen.
Jeder einzelne wechselte von einer Rolle zur anderen, vom Geschichtenerzähler zum Dokumentaristen und schliesslich zum 'Journalisten', dessen Fragen zur Erläuterung eventueller Unklarheiten betragen, um so herauszuarbeiten, warum die Geschichte als Erfolg bewertet wurde und was die wichtigesten Faktoren für den Erfolg waren.
Freiwillige brachten dann ihre individuellen Geschichten zurück zum Plenum oder kondensierten bereits einige Erfolgsfaktoren aller Geschichten, die sie an ihrem Tisch behandelt hatten.
Die Teilnehmer schrieben anschließend Schlüsselbegriffe auf Karten und ordneten sie in einer Struktur an, die die Hauptbestandteile des Erfolgs visualisierten.
Die Teilnehmer arbeiteten gemeinsam die Konzepte heraus indem sie ähnlicher Konzeptkarten einander zuordneten und gruppierten. Die Beziehungen zwischen den Konzepten wurde so durch Visualisierung an der Wand komplettiert. So kristallisierten sich die wesentlichen Erfolgsfaktoren aus der Kombination der Beiträge basierend auf den Geschichten aller Teilnehmer heraus.
Nach dem Mittagessen ging es weiter mit einem offenen Zirkel, wo Teilnehmer mit Projektideen, auf einem offenen 'Markt der Ideen' die Unterstützung von anderen suchten, um ihr Projekt zu diskutieren.
Vier Projektideen wurden vorgebracht und entsprechend Gruppen gebildet, um die Ideen in drei Zyklen durch Diskussion zu entwickeln: dieses Format des Pro-Action-Cafe, ermöglicht die Ausarbeitung konkreter Arbeitslinien, indem nacheinander die folgenden Fragen gestellt werden:
- was macht den Kern des Projekts aus?
- was fehlt?
- was ist nun zu tun, um es zu realisieren?
Der Gastgeber für die Entwicklung der Projektidee blieb jeweils am Tisch, während andere Teilnehmer mit jeder Fragerunde von einer Gruppe zur nächsten wanderten. Auf diese Weise bekamen die meisten Teilnehmer ein Gefühl für alle Projekte und konnten ihre Ideen und Perspektiven beitragen, während sie gleichzeitig durch intensives Zuhören von anderen lernten.
Der Reichtum und die Vielfalt der Erfahrungen, die in diesem Format zwischen allen Beteiligten ausgetauscht wurden, eröffnete neue Einsichten und ein starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit und des Vertrauens. Die Untersuchung dieser und anderer Projektmöglichkeiten wurde am folgenden Tag fortgeführt und gemeinsame Aktivitäten sind auf nunmehr zwischen mehreren Teilnehmern beabsichtigt.
Die Projektvorschläge, die im Detail diskutiert wurden, waren (a) die Einrichtung eines Resourcen-Zentrums für Jugendliche im Niger-Delta, (b) wie Schulen über Grenzen hinweg zusammen arbeiten können, (c) wie junge Menschen besser gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft sein können, und (d) wie man sicherstellen kann, dass lokale Initiativen ausreichend über den weiteren politischen und sozio-ökonomischen Kontext informiert sind.
Wie jemand sagte: Ihr sitzt entweder am Tisch oder ihr seid auf der Speisekarte. Das klingt nach einer einfachen Wahl, auch wenn es nicht immer einfach umzusetzen ist.
Die Schnappschüsse von Piotr Robouch vom Moderatorenteam geben die intensive und hoffnungsvolle Atmosphäre des Workshops wieder.
Wir bedanken uns für die finanzielle Unterstützung für Flugreisen der afrikanischen Teilnehmer bei der Vereinigung Couleur Café, Dietlind Jering und Mitgliedern von Mundus maris. SEDIF steuerte freundlicherweise das Catering für die Teilnehmer bei. Wir bedanken uns auch ausdrücklich für freundliche Unterstützung durch Aufnahme zu Hause von Teilnehmern von außerhalb Brüssels und Moderation des Treffens. Die substanziellsten Beiträge kamen von Nafi, Dietlind Jering, Annette Schneegans, Annamari Erdei und Piotr Robouch. Vielen Dank auch an zahlreiche Freunde der Mundus maris, die in vielerlei anderer Hinsicht dazu beigetragen haben, dass der Workshop ein voller Erfolg war.