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Einer der drei Mundus maris Delegierten bei der 4. Auflage von Terra Madre in Turin, Italien, im Oktober 2010, wurde von Slow Food als Mitglied einer kleinen Gruppe ausgewählt, die mit Nachfolgearbeiten betraut wird. Ibrahima Seck wird in diesem Zusammenhang in Italien im März 2011 eine Ausbildung als aktives Mitglied der Kampagne "1000 Gärten in Afrika" erhalten, die bei Terra Madre 2010 gestartet wurde. Dies ist ein positives Zeichen für die Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen Mundus maris und Slow Food / Terra Madre und kann interessante Perspektiven eröffnen.

Mundus maris war eingeladen worden, an der 4. Edition von Terra Madre in Turin, vom 21. bis 25. Oktober 2010, teilzunehmen. Mit Unterstützung des CTA, dass die Teilnahme sponserte, fiel die Wahl von Mundus maris nach einem Vorschlag des Koordinators für Westafrika, Aliou Sall. auf Ibrahima Seck. Ibrahima ist einer der freiwilligen Mitglieder, die das Netzwerk "Mundus maris" von Senegal aus weiter in Westafrika ausweiten helfen. In seinem Berufsleben betreut Ibrahima das Computer-Training im Sozioökonomischen Zentrum der Stadt Hann Bel Air. Allerdings war die Hauptursache für die Akzeptanz seiner Kandidatur, dass er über sein Engagement in Mundus maris hinaus in einem großen Netzwerk von Frauen für die Gartenarbeit in städtischen und stadtnahen Gebieten engagiert war. Dies ist nicht nur wichtig, um weitere Unterstützung zu erhalten, sondern weil es diese Arbeit verdient, international bekannt zu sein, denn wie wir in unseren nationalen Sprachen sagen: "Was nicht bekannt ist, ist nicht da".

In diesem Zusammenhang hatte Mundus maris beschlossen, Ibrahima die Gelegenheit zu geben, eine Aktivität zu fördern, die sich in der Stadt Dakar auszubreiten beginnt. Die wachsende Bedeutung hat mehrere Gründe, vor allem der grundlegenden: (a) die Tatsache, dass Frauen keinen Zugang zu Land in städtischen Gebieten haben, (b) diese Technik nur sehr wenig Platz benötigt und sogar im Innenhof oder auf der Dachterrasse des Hauses ausgeübt werden kann, (c) sie bietet eine ausgewogene Ernährung mit Gemüse in städtischen Gebieten weit weg von der konventionellen Erzeugung von Gemüse, und schließlich (d) sie kann ein Einkommen für Frauen schaffen, die sonst kaum eine Chance auf Beschäftigung in städtischen Gebieten haben, wo traditionell die Arbeitslosigkeit hoch ist.

Die Teilnahme von Mundus maris in der Veranstaltung in Turin mit dem Ziel, "eine bessere Sichtbarkeit für Mikro-Gärten Initiativen für Frauen in städtischen Gebieten zu fördern", war ein Erfolg. Erstens, weil auf der Basis der Unterstützung des Delegierten von Mundus maris, unsere Initiative bekannter geworden ist, wie auch auf unserer Website sichtbar. Zweitens, weil aus allen zu Terra Madre 2010 aus dem Süden eingeladenen Netzwerken, das Netzwerk "Mikro-Gärten" ausgewählt, das gemeinsam von Mundus maris und CTA gesponsert wurde. Es ist ein Teil der kleinen Gruppe von ausgewählten Initiativen für Folgemaßnahmen im Hinblick auf eine künftige Zusammenarbeit mit Terra Madre. Vor diesem Hintergrund nahm Frau Velia Lucidi, verantwortlich für die Aktivitäten von Slow Food und Terra Madre für Senegal, im Februar 2011 wieder Kontakt auf und lud das neue Netzwerk "Mikro-Gärten" für Folgemaßnahmen zu Terra Madre 2010 ein. Slow Food / Terra Madre haben durch diese Aktion Unterstützung für Gärten in städtischen und stadtnahen Gebieten mit dem Ziel ins Leben gerufen, "1000 Gärten in Afrika!" zu schaffen.

Um eine solche Aufgabe zu einem Erfolg zu machen, und ähnlich wie die vorige vorbereitende Unterstützung für Terra Madre 2010, begann die Koordinierung von Mundus maris für Westafrika die folgenden Aktivitäten: (a) Vorauszahlung für Ibrahimas Visum, (b) Erstellung eines ersten Überblicks über die wichtigsten Hindernisse für die Entwicklung dieser Mikro-Gärten, die wichtige Erkenntnisse über die sozio-ökonomischen und ökologischen Bedingungen enthalten unter Berücksichtigung der Tatsache, dass deren Betrieb auf die Verwendung von organischem Dünger angewiesen ist. Eine kurze Liste dieser Einschränkungen wurde nach einer gemeinsamen Inspektion des regionalen Koordinators von Mundus marisund Mikro-Garten Animators im Februar 2011 zusammengestellt. Diese Einschränkungen müssen unbedingt überwunden werden, um den Erfolg eines Projektes wie "1000 Gärten in Afrika" zu gewährleisten. Sie sind unter anderem (a) die Notwendigkeit, den Frauen beim Zugriff zu mehr Raum zu verschaffen, damit sie ihre Produktionskapazitäten erhöhen können, besonders als klar wurde, dass einige Frauen von einem privaten Betreiber vertrieben worden waren, der ein Stück Land gekauft hatte, das sie bewirtschafteten; (b) ein Wissensdefizit über den Umgang und die Pflege von Gemüse, insbesondere auf die Verarbeitung, (c) Einschränkungen bei der Versorgung mit organischem Dünger, zumal der private Entwickler die Behälter entfernte, in denen Frauen ihren Kompost produzierten (siehe Foto oben), (d) ein Mangel an Kompetenzen in der Finanzbuchhaltung, der eine institutionelle Unterstützung erfordert; und schließlich (e) die Grenzen der logistischen Kapazitäten, um die gestiegene Nachfrage nach Gemüse in städtischen Gebieten zu befriedigen.

Aliou Sall


 

Vorbereitungen für die Durchführung des Projekts "1000 Gärten in Afrika"

von Ibrahima Seck


Vom 7. bis 12. März 2011 nahm ich mit zwölf anderen Koordinatoren an einem Fortbildungsseminar in Turin (Pollenzo Universität der Gastronomischen Wissenschaften) im Rahmen des Projekts "Eintausend Gärten in Afrika" teil. Das Seminar, das den Beginn der operationellen Phase markiert, diente der Festlegung von Leitlinien für die Projekt-Koordinatoren und der Vorbereitung einer wirksamen Umsetzung.

Inmitten des Austausches, der Analysen und Überlegungen bezüglich der Anforderungen der Schul- und Gemeinde-Gärten wurden viele praktische Themen angesprochen, wie z.B. die Erzeugung von Saatgut, das Wasser-Management, die Entwicklung von Gemüsesorten, natürliche Methoden, um die Gärten vor Insektenbefall und Unkraut zu schützen und pädagogische Aktivitäten in den Gärten zu organisieren.

In jedem unserer Länder, sind wir aufgerufen, mit der Slow Food conviviums, den Terra Madre Lebensmittelbündnissen, aber auch mit anderen Partnern wie Verbänden und NGOs zusammen zu arbeiten. Ein Convivium ist eine Gruppe von Personen, ein Verein. Diese Bezeichnung wird von Slow Food genutzt, um seine Gruppen in den Ländern rund um die Welt zu beschreiben.

Im Senegal gibt es derzeit insgesamt 27 arbeitende Convivien, die den Ansatz von Slow Food durch die Organisation von kulinarischen Aktivitäten popularisieren, wie z.B.  die Terra Madre Tage und andere Formen von Treffen zum Austausch von traditionellen Werten und nachhaltiger Nahrungsmittelproduktion. Im Senegal wurde der Vorschlag angenommen, mit Schulgärten in städtischen Gebieten und mit Gemeinschaftsgärten in den ländlichen Gebieten zu arbeiten.

Die interessierten Convivien haben ein Treffen im Soziokulturellen Zentrum Hann Bel-Air Anfang April geplant und ein weiteres gegen Ende April, aber dieses Mal mit der Vertreterin des Afrika-Projekt (Velia Lucidi).

Anfang April:

  • Gemeinsame Auswertung der Ergebnisse des Seminars
  • Identifizierung und Lokalisierung von Bereichen
  • Entwicklung des Programms für Besuche vor Ort.

Ende April:

  • Treffen mit der Vertreterin von Slow Food
  • Fortschrittsbericht erstatten.

In diesem Seminar in Turin - mit Teilnehmern aus Senegal, Uganda und Kenia - hatte wir auch das Privileg die Foundation4Africa, Senegal, die Campagnia di San Paolo und andere Partner zu treffen, die Slow Food unterstützen. Wir erklärten unsere Aktivitäten in unseren jeweiligen Ländern. Die Kommunikationseinheit von Slow Food gewährte uns auch ein Interview mit Fragen zu dem Seminar und zu unserer Beziehung mit Slow Food.

Bei diesem Treffen wurde die Unterstützung von Mundus maris durch einen Besuch der Website unterstrichen. Ich habe auch einige Fragen beantwortet.

Während der ganztägigen Treffen mit Herrn Carlo Petrini, Gründer von Slow Food, erinnerte ich ihn daran, dass dies eine Fortsetzung, wenn nicht das Ergebnis meiner Beteiligung in der Terra Madre Veranstaltung 2010 ist, die von Mundus maris unterstützt und durch das CTA gefördert worden war.

Wie üblich in seinen Reden, lobte Herr Petrini Afrika und seine Jugend; er beglückwünschte auch das Engagement der Organisationen, die die Jugend unterstützen.

Diese Ausbildungstreffen von Slow Food kann als wichtiger Schritt eingestuft werden, denn dank Mundus maris und des CTA, ist Senegal eins der Ländern im Projekt "Tausend Gärten in Afrika". Die Gärten werden helfen, das Gemeindschaftsleben in städtischen und ländlichen Gebieten zu verbessern und zu einer ausgewogeneren Ernährung beitragen, bei gleichzeitiger Reduzierung des Mangels an frischen Produkten. In Schulen, können Gärten die Vertrautheit der Schüler mit Pflanzen fördern und es ihnen ermöglichen, den Lebenszyklus dieser Pflanzen besser zu verstehen. Der Schulgarten ist auch ein Schritt hin zu einer Schulkantine.