Mehr Partnerschaften und eine Intensivierung der Aktivitäten sind erforderlich, um die Umsetzung der Agenda 2030 zu beschleunigen. Dies war die Botschaft des zweitägigen Treffens der Communities of Ocean Action, das am 30. und 31. Mai 2019 in Incheon, Korea, stattfand. Auf Einladung der Abteilung für Wirtschaft und Soziales der Vereinten Nationen (UN-DESA) nahm Mundus maris zusammen mit anderen Experten aus Organisationen der Zivilgesellschaft (CSO), UN-Agenturen, Forschungsorganisationen und Regierungen an der Bestandsaufnahme der mehr als 1500 Verpflichtungen für das Nachhaltigkeitsziel 14 teil, die seit der UN-Ozeankonferenz 2017 übernommen worden sind. Der gesamte Fokus lag auf dem Erfahrungsaustausch zur Beschleunigung und Ausweitung des Handelns.
Das Treffen fand nur wenige Wochen nach der Zustimmung der Generalversammlung der Vereinten Nationen statt, die nächste UN-Ozeankonferenz vom 2. bis 6. Juni 2020 in Lissabon, Portugal, abzuhalten, die von Kenia und Portugal gemeinsam ausgerichtet wird. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen hatte Peter Thomson, seinen Sonderbeauftragten für den Ozean, gebeten, weiterhin die Interessenvertretung und Öffentlichkeitsarbeit der Organisation zu leiten, um die politische Dynamik zu stärken, Maßnahmen zu mobilisieren und die Ambitionen für die Umsetzung des SDG 14 zu heben.
Cornelia E Nauen von Mundus maris berichtete über den langen Weg zur Errichtung der Akademie der Kleinfischerei im Senegal und über erste Erfahrungen mit der Aufstellung ihres Programms als Beitrag zur Umsetzung der Leitlinien für die Kleinfischerei (SSF) im Rahmen der Agenda 2030.
Sie unterstrich die Bedeutung von Frauen in verschiedenen Segmenten der Wertschöpfungsketten der Fischerei, für die maritime Kultur und die Bemühungen im Resourcenschutz. Um Erfolg zu haben kann die Dringlichkeit des Abbaus von schlechten Subventionen, die Teil des vereinbarten SDG 14 sind, gar nicht überschätzt werden. Die meisten dieser Subventionen verlängern künstlich die Bewirtschaftung ansonsten unrentabler Industrieflotten.
Im Gegenzug erhalten arbeitsintensive Kleinfischereien, die für die lokale Wirtschaft, die Ernährungssicherheit und die Beseitigung der Armut wichtig sind, von den Regierungen nur wenig oder gar keine Unterstützung in Form von Fangquoten, Zugang zu Krediten und sozialen Diensten zur Verbesserung der Lebensbedingungen. Das muss sich ändern, damit die Menschen vor Ort die Vorteile der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele erleben und aktiv am Prozess teilnehmen können. Die Akademie der Kleinfischerei soll zu diesem Prozess beitragen. Die Folien sind hier zu sehen.
Die Verknüpfung des globalen Konsenses über das Ziel 14 für nachhaltige Entwicklung, SDG 5 (Gleichstellung der Geschlechter und Gleichberechtigung) und andere damit zusammenhängende Nachhaltigkeitsziele mit konkreten Bemühungen vor Ort ist entscheidend, um immer mehr Bürger und Organisationen, einschließlich privater Unternehmen, in die Bemühungen um die Umsetzung der Agenda 2030 einzubeziehen. Auf diese Weise können sie selbst erfahren, dass die hoffnungsvollen Erklärungen auf globaler Ebene für ihr eigenes Leben und für das Leben ihrer Gemeinschaften unmittelbar relevant sind.
Fast 100 Teilnehmer aus verschiedenen Interessengruppen und Organisationen waren aus allen Kontinenten angereist. Viele stellten die Aufgaben vor, an denen sie arbeiteten, und die Ergebnisse, die sie bereits erzielt hatten.
Julian Barbière von der UNESCO erläuterte den Prozess, mit dem die UN-Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung 2021 bis 2030 vorbereitet wird, und wie die vielen Interessengruppen diese Agenda mitgestalten.
Eine große Herausforderung besteht darin, die Finanzierung stärker darauf auszurichten, die für die Erreichung des Nachhaltigkeitsziels 14 erforderlichen wissenschaftlichen Kenntnisse bereitzustellen und die zahlreichen Verbindungen zu anderen Zielen zu untermauern.
Die Anregung weiterer freiwilliger Verpflichtungen (FV - engisch VC) von Interessengruppen in Bezug auf globale und regional festgelegte Ziele ist eine Priorität. Viele Hoffnungen sind auf große Kooperationsprojekte und -programme gerichtet, die transformativ sind und der Erreichung verschiedener gesellschaftlicher Ergebnisse dienen können.
Auf der bevorstehenden UN-Ozeankonferenz in Lissabon werden die Ergebnisse laufender globaler Konsultationen, regionaler und thematischer Workshops und Planungen vorgestellt, um einen großen Schub für die Umsetzung der Dekade zu erzielen.
Zusätzlich zu den zahlreichen institutionellen und technischen Präsentationen und Diskussionen bot eine informelle interaktive Sitzung den Teilnehmern die Möglichkeit, sich eingehender mit Projekten und Initiativen zu befassen, die zusätzliche Materialien und Erklärungen im Format eines FV-Cafés lieferten.
Diese Möglichkeiten wurden von mehr als 15 Organisationen und Initiativen genutzt. Cornelia Nauen freute sich über die Gelegenheit, mit denjenigen ausgiebig zu sprechen, die an der Arbeit von Mundus maris interessiert waren. "Das Echo auf unsere innovative Arbeit mit Frauen und Männern in der Kleinfischerei ist ermutigend und eine starke Motivation, weiterzumachen und uns um weitere Zusammenarbeit und damit höhere Wirkung zu bemühen." Die Zusammenarbeit wird auf allen Ebenen von entscheidender Bedeutung sein, besonders in Verbindung mit einem ausgeprägten Sinn für Zielorientierung der Bemühungen.
Peter Thomson hatte von Anfang an keinen Zweifel daran gelassen, dass die fünf großen Herausforderungen für den Ozean und seine Artenvielfalt entscheidend für das Überleben der Menschheit sind. Er warnte, dass Überfischung aufgrund jährlicher Subventionen in der Größenordnung von 20 Milliarden US-Dollar und INN-Fischereischäden in Höhe von 23 Milliarden US-Dollar sowie Meeresverschmutzung zusammen mit klimawandelbedingter Versauerung, Senkung des Sauerstoffgehalts und Erwärmung der Ozeane außerordentlich schwerwiegende Gefahren darstellen. Er beharrte aber auch auf seiner Überzeugung, dass der Einfallsreichtum und die Zusammenarbeit der Menschen eine Quelle der HOFFNUNG dafür sind, dass der völlig außer Kontrolle geratene Klimawandel abgewendet werden kann.
Große Fortschritte in Richtung dieses Ziels müssen alle Aktionen jetzt und in Zukunft vorantreiben.
Weitere Informationen finden Sie auf der neuen Webseite der UN Oceans Conference - Die offizielle Webseite der Konferenz mit allen Hintergrundpapieren und Teilnehmerbeiträgen finden Sie hier.
Photos von CE Nauen.