Rund 250 Vertreter aus nordwest-afrikanischen Ländern und ihre Partner aus der ganzen Welt trafen sich vom 23. bis 27. Oktober 2017 in Conakry, Guinea, zum neunten Forum der Regionalen Partnerschaft für die Erhaltung der Küsten- und Meereszonen in Westafrika (PRCM durch sein französisches Kürzel). Das Motto des diesjährigen Forums lautete: "Investieren wir in die Widerstandsfähigkeit der Küsten für eine erfolgreiche Zukunft der westafrikanischen Region".
Durch die Teilnahme einer breit gefächerten Gruppe von nationalen und internationalen Umwelt-NGOs und Organisationen der Zivilgesellschaft, Regierungsvertretern, Parlamentariern, Wissenschaftlern, Pädagogen, Praktikern, Sponsoren und Medienleuten bot das Forum reichlich Gelegenheit zum Austausch und gemeinsamen Lernen.
Die gängigsten Formate waren Plenarsitzungen, Workshops, thematische Beratungen, Side Events, Formen des sozialen Beisammenseins sowie Ausstellungen. Mundus maris war mit dem eingeladenen Vizepräsidenten Dr. Aliou Sall mittendrin. Aliou sprach auch in einer der thematischen Sitzungen.
Aliou Sall sprach über die Erfahrungen mit der Entwicklung von Lehrmitteln für den Ökosystemansatz in der Fischerei (EAF) für Westafrika. Dies war Teil der Pilotaktivitäten von Mundus maris für das Fridtjof Nansen-Projekt der FAO, die intensive Arbeit mit Grund- und Sekundarschulen in Küsten- und Fischerdörfern in Senegal und Gambia beinhalteten.
Die fünf bis sechs Schulen in jedem Land waren bereit, in den Pilotversuch zu investieren und profitierten dabei auch von ihren und für ihre eigenen Lehrmethoden und Lehrplanentwicklungen, die auch durch die jeweiligen Schulinspektionen unterstützt wurden.
Von der ersten Bedarfsanalyse im Jahr 2011 bis zum Abschluss der Pilotphase mit der FAO dauerte die intensive Interaktion mehr als ein Jahr. Details können auf der Projektwebseite hier eingesehen werden.
Die FAO hat das Produkt der Pilotaktivitäten, das natürlich auch auf regionalen Erfahrungen (siehe beispielsweise das Wissenshandbuch über Ökosysteme in der Region (EN, FR, PT)) basiert, in einen hübsch illustrierten gedruckten Leitfaden für Lehrer (EN) und ein Arbeitsbuch für Schüler (EN) verwandelt. Viele andere Resourcen einschließlich eines Fischlineals für Gambia, sind auf der Webseite von Mundus maris für das Projekt verfügbar.
Die Initiative hat dort nicht aufgehört. Im April 2013 lud Mundus maris zu einen Auswertungs-Workshop ein, der alle Beteiligten aus Senegal wieder zusammenbrachte, um weiter zu lernen und Anregungen für ihre eigene Bildungsarbeit zu erhalten. Es war in der Tat ein denkwürdiger und sehr produktiver Workshop für die Teilnehmer: Schulinspektoren, Direktoren, Lehrer, Studenten.
Dankenswerterweise stellte FAO später einige der wunderschön gedruckten Materialien zur Verfügung. Schulen, die früher teilnahmen und andere, die später hinzukamen, haben von den früheren Bemühungen profitiert.
Darüber hinaus haben die Lehrmittel auch zunehmend die Aufmerksamkeit von Fischereiorganisationen auf sich gezogen, die daran interessiert waren, ihr Verständnis der Veränderungen im marinen Ökosystem zu aktualisieren und Ansätze für deren nachhaltigere Nutzung zu erkunden.
Wie Aliou klar erklärte, könnte eine breitere regionale Zusammenarbeit zur Unterstützung des Austauschs und der Nutzung dieser und anderer Lehrmaterialien einen großen Beitrag zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Küstenbevölkerung, ihrer Ökosysteme und zur Ermöglichung ihres künftigen Wohlstands leisten. Die Folien sind hier zu sehen (in FR).
Unter dem kompetenten Vorsitz von Pierre Campredon von der IUCN, einem Schlüsselautor des Wissenshandbuchs (siehe oben) mit langjähriger unermüdlicher Arbeit in diesem Bereich, und von Jean Louis Sanka, Koordinator der regionalen Umweltbildungsplattform, ehemals ein IUCN-Projekt ( PREE), war dies ein maßgeschneiderter gemeinsamer Lernraum für die Primar- und Sekundarschulbildung. Die beiden animierten auch einen Side Event mit diesem exklusiven Fokus.
Die IUCN hatte eine Reihe von Schulinspektoren, nationalen Kontaktstellen für Umwelterziehung und Direktoren, die für die Entwicklung von Lehrplänen zuständig waren, aus der gesamten Region eigens für das Forum mitgebracht.
Es gab solche Spezialisten aus Gambia, Guinea (4), Guinea-Bissau (2), Mauretanien (2), Senegal (1) und Sierra Leone (2), die sich gegenseitig befruchteten, indem sie sich freizügig mitteilten und den Austausch von Erfahrungen mit PREE ermöglichten. Das war wie beim Pilotprojekt FAO-Nansen Projekt-Mundus maris und dessen Follow-up durch Mundus maris.
Der thematische Workshop legte damit den Grundstein für eine engere Verzahnung der von der IUCN unterstützten Schwerpunkte für die Curriculumentwicklung zur Umweltbildung in der Region in Verbindung mit dem Follow-up des Nansen Projekts.
Insbesondere hofft Mundus maris, dass jedwede Zusammenarbeit dazu beitragen wird, die bisher in Gambia und Senegal unternommenen Anstrengungen durch eine stärkere institutionelle Anerkennung zu konsolidieren, die den Schulen dabei hilft, durchzuhalten. Das wäre auch eine Ermutigung für andere, die Ressourcen zu nutzen und die bereits gemachten guten Erfahrungen nachzuahmen.
Das Forum ermöglichte auch einen produktiven Austausch über Bildungschancen mit Teilnehmern aus anderen Arbeitsbereichen, wie zum Beispiel Herrn Kaba, Vertreter der Fischervereinigung in Guinea, dem Vertreter der nationalen Fischereiorganisation in Gambia und Oberst Diop, dem Direktor der Meeresschutzgebiete im Senegal.
Das PCRM-Forum findet alle 18 Monate statt und erfreut sich einer wachsenden Zahl von Partnern und Teilnehmern, die diese ausgezeichneten Möglichkeiten des Austauschs aktiv nutzen und die Zusammenarbeit stärken. Hoffen wir, dass die temperamentvolle Atmosphäre von Conakry einen neuen Schub an Zusammenarbeitsaktivitäten auslöst.