Was haben Frauen und Meer gemeinsam? Beide sind unersetzlich.
Dr. Patricia Morales hatte Studenten und Staff der geisteswissenschaftlichen Fakultät am 18. März zu einer Podiumsveranstaltung in der Katholischen Universität Leuven (KUL) eingeladen, um gemeinsam die Umsetzung der den Frauen gewidmeten Nachhaltigkeitsziele der 2030 Agenda zu besprechen.
Sie hatte dazu Prof. Stella Williams aus Nigeria und Dr. Cornelia E. Nauen von Mundus maris eingeladen. Die gerade wieder besonders akute Debatte darüber, wie die Verstümmelung der weiblichen Geschlechtsteile verhindert werden kann, spielte natürlich eine große Rolle. In Belgien gibt es u.a. Kliniken in Ghent und Brüssel, die die besonders gesundheitsschädliche Infibulation rückoperieren. Der Schutz der leiblichen Unversehrtheit von Mädchen und Frauen wird im Land besonders gefördert. Aber in etlichen anderen Ländern, wie zB Somalia, erleiden nach wie vor die allermeisten Mädchen solche Verstümmelungen. Stella Williams konnte etliche, auch persönliche, Erfahrungen zur Problematik beisteuern.
Mit dem Beschluß der Agenda 2030 haben sich die Regierungen der Vereinten Nationen (VN) auf 17 Nachhaltigkeitsziele geeinigt. Unter anderem verpflichteten die Mitgliedsstaaten sich dabei als Ziel Nr. 5, mit nationalen Maßnahmen die Rechte der Frauen besonders zu stärken. Damit soll die Gleichstellung der Geschlechter bis 2030 weltweit erreicht werden. 20 Jahre nach der vierten Weltfrauenkonferenz gibt es deutliche Fortschritte in der Gleichberechtigung der Geschlechter weltweit. Die Anzahl von Frauen in Parlamenten ist deutlich gestiegen, technologische Fortschritte ermöglichen die Teilhabe von mehr Frauen, Mädchen sind weltweit besser auf allen Bildungsstufen vertreten.
Und dennoch bleiben Barrieren allein auf Grund des Geschlechts bestehen: Armut hat weltweit ein weibliches Gesicht, der Anteil von Frauen in Teilzeitarbeit und im Niedriglohnsektoren ist deutlich höher, Frauen sterben an einer unzureichenden Gesundheitsversorgung vor, bei und nach der Geburt, sie können vielfach nicht selbstständig über ihren Körper entscheiden und sind in hohem Maße von Gewalt und Menschenhandel betroffen.
Wirtschaftliche Unabhängigkeit ist eine wichtige Voraussetzung der Gleichberechtigung und Gleichstellung. Mundus maris sucht zZt. nach Kooperation und Mitfinanzierung, um gemeinsam mit Frauen in der Kleinfischerei im Senegal, Projektideen für die Umsetzung ihrer prioritären Bedürfnisse zu identifizieren und auszuarbeiten. Die Richtlinien für die Erkundung können hier eingesehen werden. Wer diesen partizipativen Ansatz unterstützen will, ist herzlich eingeladen, sich an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu wenden.
Der anschließende Empfang in der Eingangshalle des Erasmus Hauses bot reichlich Gelegenheit, den Austausch bei Snacks und Getränken zu vertiefen.
(Photos von Cornelia E Nauen).