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Zur Feier des Weltozeantages 2015

 

1. Das Meer mit seinen erstaunlichen Lebewesen hat Zivilisationen und Traditionen weltweit inspiriert. Legenden, Mythen, Erzählungen, Kunstwerke bezeugen seit Menschengedenken die Verehrung und Bewunderung, die Menschen der Meereswelt entgegenbringen. Die modernen Naturwissenschaften unterstützen dies in der Gegenwart.

 

2. Das Meer stellt einen Wert an sich dar. Ohne ein intaktes Meer könnte die Menschheit nicht überleben.Und der Erdball selbst wäre unvorstellbar ohne Meere. Die Meeresflora ermöglicht jeden zweiten unserer Atemzüge.

 

3. Nichtsdestotrotz haben die rücksichtslose Ausbeutung der Meeresschätze und maßloser zerstörerischer Fischfang das ökologische Gleichgewicht der Meere auf nie dagewesene Weise zerstört. Nach Jahren des industriellen Überfischens ist von der Fülle vieler großer Meereslebewesen nur ein sehr kleiner Bruchteil übrig geblieben.

 

4. Die Meere haben bereits einen Großteil des CO2 Ausstoßes aus der Atmosphäre aufgenommen, den die Menschen verursacht haben und der zum Klimawandel beiträgt. Dieser Angriff auf die Unversehrtheit der Meere bewirkt, daß Wassertemperaturen und Säuregehalt zunehmen.

 

5. Eine Vielzahl von Abfallprodukten, solche aus der Atomindustrie, Pflanzenschutzmittel, Überschuß aus Düngung, andere schädliche Chemikalien, Plastik und Müll werden gnadenlos in die Meere entsorgt. Auf diese Weise werden menschliches Leben und das Leben im Meer eingeschränkt.

 

6. Weil so gewaltsam mit den Meeren verfahren wird, verlieren sie ihre Fähigkeit, vielen Kreaturen eine Lebensgrundlage zu bieten, das gilt auch für solche, von denen die Menschen auf direktem Weg Nahrung und medizinische Grundstoffe erhalten. Tote Meeresgebiete ohne Sauerstoff nehmen zu.

 

7. Der Klimawandel mit seiner zunehmenden Wärme wirkt sich ebenfslls außerordentlich negativ auf die polare Eisdecke, auf Gletscher, auf die Vielfalt der Lebewesen im Meer aus und auf Küstenbewohner, die in der Vergangenheit in Harmonie mit dem Meer lebten.

 

8. Und die Meere sind auch der verhängnisvolle Ort von vielen bewaffneten Auseinandersetzungen, von Kriegen und wo Menschen unterwegs sind, die in Verzweiflung ihre Heimat verlassen haben. All das verschlimmert den ökologischen Schaden und erniedrigt Menschen in ihrer Würde.

 

9. Warum ist das so? Können wir uns ein Ende des Abschlachtens und der Zerstörung vorstellen? Können wir alle zusammen eine Kursänderung vornehmen, den Meeren zurückgeben, was ihnen gehört, z.B. durch die Errichtung ausgedehnter vernetzter Meeresschutzgebiete, durch die Verschonung von Jungfischen?

 

10. Wir glauben, daß wir das können, gemeinsam, als Bürger dieser Erde, weil wir betroffen und entschlossen sind. Und um dies Ziel zu erreichen, brauchen wir unsere Träume, die besten uns zugänglichen wissenschaftlichen Kenntnisse und moralische Entschlossenheit. Wir sind alle aufgerufen, die Meere zu beschützen und sie wieder zu dem zu machen, was sie sein können. Wir hoffen, daß wir mit vereinten Kräften stark genug sind, für diese lebensspendenden Strukturen Sorge zu tragen im Dienst der heutigen und zukünftigen Generationen von Menschen des gesamten Erdballs.