Erfolg am Welttag der Ozeane 2020
Wie über verschiedene Medienkanäle berichtet, machte der Minister für Fischerei und Maritime Wirtschaft des Senegal, Alioune Ndoye, anlässlich des Welttages der Ozeane am 8. Juni 2020 die lange erwartete Ankündigung, dass das „Geschäft“ geplatzt ist. Mit zwei Ausnahmen werden keine neuen Lizenzen an fremde Schiffe oder solche, die hierfür auf den Senegal umflaggen, vergeben.
Dies ist ein hart erkämpfter Erfolg nach weitreichenden Protesten sowohl innerhalb des Landes als auch international einschließlich der weitverbreiteten Presseerklärung von Mundus maris.
Diesen folgte einer Stellungnahme des Präsidenten der Republik, Macky Sall, auf dem Fuße. Er schlug vor, diese eklatante, potentielle Verletzung des geltenden Rechts zu prüfen. Lokale Organisationen, die die am stärksten betroffenen Kleinfischer und Wertschöpfungsketten repräsentieren, hatten diese Verletzung angeprangert.
Da ein ähnliches Scenario bereits vor acht Jahren in 2012 durchgespielt wurde, stellt die Tatsache, dass weitere Lizenzen für die industrielle Fischerei bei den ohnehin schon übermäßig ausgebeuteten Fischgründen überhaupt in Erwägung gezogen wurden, eine unglückliche Wiederholung der Situation dar.
Diese Entwicklung sollte sowohl im Europäischen Parlament als auch bei der nächsten Sitzung aller Parteien des „partnerschaftlichen Abkommens für nachhaltige Fischerei“ diskutiert werden. Das Abkommen wurde Ende 2014 zwischen der EU und dem Senegal für die Dauer von 5 Jahren geschlossen, mit stillschweigender Verlängerung für weitere fünf Jahre.
Es wurde unter der Voraussetzung des Zugangs europäischer Fangschiffe zu überschüssigen Ressourcen getroffen und verbietet in Einklang mit den Regelungen der „Gemeinsamen Fischereipolitik“ (GFP) die Überfischung.
Es ist an der Zeit, solche Vereinbarungen vollständig transparent zu machen. Die Nachhaltigkeit und das Wohlergehen der von der Kleinfischerei lebenden Gemeinden stehen ganz oben auf der Tagesordnung. Dies wurde bereits in den „Freiwilligen Richtlinien zur Sicherstellung nachhaltiger Kleinfischerei“ betont und zwar im Zusammenhang mit der Lebensmittelsicherheit und dem Ausmerzen der Armut (VGSSF). Der Senegal hat in diesem Bemühen eine Vorreiterposition.
Dieses Bestreben ist mehr als gerechtfertigt, da die Kleinfischerei, im Gegensatz zu industriellen Fangflotten, die häufig aus rein finanziellem Interesse und mit Hilfe von Subventionen operieren, tief in der lokalen Kultur und der Gemeinde verankert ist. Sie leistet einen hohem Beitrag zur lokalen Wirtschaft.
Mundus maris unterstützt weiterhin die Bemühungen der lokalen Gemeinden und ihrer Organisationen im Senegal und erklärt sich solidarisch mit allen Gemeinden in Nachbarländern, die darunter leiden, dass auch hier versucht wird, ähnliche Lizenzen zu erhalten. Viele Jahre des Raubbaus, legal und illegal, haben die Produktivität der Ressourcen signifikant reduziert und beeinflussen das Ökosystem des Meeres entlang der Küste.
Bilder mit freundlicher Unterstützung ZIDEOPROD (2018).