Im Stiftland verwurzelt – offen für die Welt

Besser hätte das neue Motto der ehemaligen Knabenrealschule in der Oberpfalz, Deutschland, auf Marc Einsporn nicht zu­treffen können.

Dieses neue Motto schallte bis ins entfernte Thailand, von wo sich Marc Einsporn (ehemaliger Schüler und mittlerweile Vorsitzender des Arbeitskreises Studium und Lehre in der Deutschen Gesellschaft für Meeresforschung, DGM) mit einer Postkarte zurückmeldete. Er­freut über die Neuigkeiten aus der Ferne, entstand in Zusammenarbeit mit Fachbetreuerin Chemie/Biologie, Ingrid Franke, die Idee, anlässlich eines zweitägigen Festes zum 60-jährigen Bestehens und der neuen Namensgebung (nun Realschule im Stiftland), mit Vorträgen aus der Unterwasserwelt das Schulfest mitzugestalten. „Man muss auch mal den Schülern an­dere Perspektiven zeigen“, so Frau Ingrid Franke. Dies fanden nicht nur Lehrer, sondern auch die restlichen 50 Zuhörer, die sich kein Wort der gesamten Vorträge entgehen ließen.

Es wurde die Frage geklärt, wie man „Vom Freibadretter zum Meeresforscher wird“, aber die Teilnehmer hörten auch „von Delphinen, Rentieren und Mantarochen“. Denn solch faszinierende und eindrucksvolle Bilder hatte Marc zu Hauf mitgebracht.

Aber nicht nur die Präsentation sondern auch die Posterausstellung von mundusmaris.org „From Darwin to Sustainable Seas“, ließ Platz für angeregte Diskussionen, an denen sich Jung und Alt beteiligten. Diese Ausstellung, wurde von der internationalen Mundus Maris Initiative zuerst anlässlich der 200-Jahrfeiern lateinamerikanischer Unabhängigkeit erstellt.

Die Ausstellung wollte verschiedene Spannungsbögen herstellen: zwischen Gestern und Heute, zwischen Lateinamerika und Europa, zwischen Wissenschaft und Kunst, zwischen jung und alt. Hierbei standen Einblicke in das richtungweisende Werk Charles Darwins im Mittelpunkt, was uns heute noch viel lehrt. Es ging auch darum zu zeigen, was die Wissenschaft mittlerweile hinzugelernt hat und wie die ersten Befürchtungen Darwins einer möglichen Überfischung von der heutigen Wirklichkeit übertroffen werden.

 

Den Zyklus führen künstlerische Reaktionen von Schülern aus Europa auf die jetzige Fischereikrise fort. Er wird beendet mit dem Gedicht Pablo Nerudas 'Ode an die Hoffnung'. So werden diese Spannungsbögen positiv geschlossen und der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass die Krise unserer Tage überwunden wird - durch interationale Zusammenarbeit rund ums Meer, dem Ursprung des Lebens.

Ganz in diesem Sinne wollte Marc nicht nur seine Begeisterung und Interesse fürs Meer übermitteln, sondern auch die Verbindung zu einer konstruktiven Grundeinstellung zur Welt und 6.7 Milliarden Mitmenschen herstellen.

Genauso wichtig war ihm daher der Aufruf: “Nimm Dein Leben selbst in die Hand und verfolge Deinen Traum“. „Und egal wo Du bist, vergiss oder verleugne Deine Herkunft nicht. Getreu dem Motto: Im Stiftland verwurzelt – offen für die Welt!“ Und warum nicht der Wissenschaft und der Kunst auf den Spuren?

04.08.2010
Autorin: Ines Einsporn