Mundus maris

Mundus maris hatte endlich Anfang November 2018 eine Gelegenheit, die Werkstatt zu besuchen, um sich selbst ein Bild von den modernen Arbeitsmethoden zu machen, mit der "citizen science" in der Praxis möglich wird. Wir erlebten die Werkstatt auch als einen Impulsgeber für partizipative Lern- und Forschungsmethoden im deutlich bescheidener ausgerüsteten Kontext der Akademie der Kleinfischerei im Senegal an, der Antworten auf die Fragen der Männer und Frauen nach besserem Zugang zu Forschungsergebnissen zu Themen geben soll, die für sie von großer Bedeutung sind und wie sie z.T. auch selbst gerne aktiv in den Forschungsprozess eingebunden wären.

 

In Kiel hatte alles damit begonnen, dass ein Ökologieforschungsinstitut geschlossen wurde und die Originalinstrumente und die Ausrüstung für neue Aufgaben zur Verfügung stand, um nicht "entsorgt" zu werden. Katrin Knickmeier sah ihre Chance gekommen und schlug die Entwicklung der Kieler Forschungswerkstatt in den Räumlichkeiten der aufgelösten Wolfsforschungsanlage im botanischen Garten der Universität vor. Meereskundlerin mit Herz und Seele und Mutter-Managerin wußte sie, wie wichtig praxis-orientiertes Lernen ist. Es gelang ihr, alle Beteiligten Einrichtungen zur Zusammenarbeit auf dieses Ziel hin zu gewinnen. Die vorausschauende Orientierung auf öffentliche Wirksamkeit des Exzellenzclusters "Ozean der Zukunft" tat ein weiteres, um den Weg zur Kieler Forschungswerkstatt zu ebnen.

 

Das war 2012. Die Kieler Forschungswerkstatt wurde als eine gemeinsame Einrichtung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) gegründet. Seitdem wuchsen Team und Labor-Angebote kontinuierlich. Das Motto lädt zum Engagement ein.

 

Staunen. Experimentieren. Ausprobieren.
In der Kieler Forschungswerkstatt macht Lernen Spaß!

In den thematischen Laboren der Kieler Forschungswerkstatt beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und Lehramtsstudierende mit wissenschaftlichen Fragestellungen beispielsweise aus den Meeres- und Nanowissenschaften. Auch erfahren sie mehr über die gesellschaftlichen Aspekte von Energie, erhalten Zugang zu aktuellen Themen aus der humanmedizinischen und biologischen Forschung oder lernen, warum Boden mehr als nur Dreck ist.

Das Angebot ist sehr vielfältig was Themen und Zielgruppen angeht. Ergänzend beteiligt sich die Werkstatt an öffentlichen Veranstaltungen wie der Kieler Woche oder der European Researchers Night und koordiniert aktuell Citzen Science Projekte zum Thema Plastikmüll. Den Plastikmüll im Meer zu reduzieren und neue Einträge möglichst zu vermeiden, war das diesjährige Motto des Welttages der Ozeane, das neue Beteiligungsrekorde ermöglichte.

Die Forschungswerkstatt bietet Schulen und Jugendgruppen, die sich zB bei der Untersuchung von Plastik in Gewässern, am Strand und anderswo in der Umwelt engagieren wollen die praktischen Exkursionskisten an. Sie enthalten Original-Untersuchungsinstrumente und praktische Anleitungen und können für die Feldarbeit über Mikro- und Makroplastik als Leihgabe mitgenommen werden.

Die Ergebnisse vieler Einsätze werden an Wissenschaftler übermittelt und fließen in die Analysen der Belastungen durch verschiedene Plastikabfälle ein. Die Vielfalt an großen Plastikabfällen überrascht trotz vieler Aufklärungsanstrengungen immer wieder. Die Kieler Kinderuniversität hatte sich schon 2017 intensiv mit dem Thema beschäftigt.

Die Angebote für verschiedene Altersgruppen auch zu anderen spannenden Themen könnt Ihr hier sehen.

Die tollen Labore, wie zB das Ozeanlabor könnt Ihr hier entdecken. Und zu entdecken gibt es wirklich VIEL. VIEL SPASS!