Beifang - eine Form von Massenvernichtung
Definition:
Beifang sind jene Organismen, die zufällig zusammen mit einer oder mehreren anderen Arten gefangen werden, auf die die Fischerei eigentlich abzielt. Alle Fischereien haben gewisse unbeabsichtigte Beifänge. Beifang kann marginal sein bei Fischfang mit hochselektiven Geräten oder sehr ausgeprägt, wenn Netze wahllos alles fangen, was sich auf ihrem Weg befindet.
Einige Fakten:
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Vielleicht bis zu 40% der marinen Beifang-Organismen, werden tot oder sterbend über Bord geworfen, weil sie unerwünscht sind.
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Die Grundschleppnetz-Fischerei ist eine Fangmethode, die auf bodenlebende Tiere, wie Scholle, Seezunge, andere Plattfische und Krabben zielt und regelmäßig große Mengen Beifang provozieren. Sie funktioniert, indem ein Netz über den Meeresgrund gezogen wird, oft am Boden mit Ketten oder Rollen beschwert, um den Untergrund aufzuwühlen und die Tieren vom Boden auf- und ins Netz zu scheuchen oder dank der Roller über Felsblöcke und andere unebene Böden zu springen, ohne das teure Netz zu zerreißen. Bei dieser Fangmethode werden bis zu 80% Beifang verzeichnet, bestehend aus Baby-Fisch anderen Arten, Korallen, Schwämme, Krebse, Seeigel und andere Organismen.
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Nicht nur führt eine solche Fangmethode zu riesiger Verschwendung von allen anderen marinen bodenlebenden Tiere, sie zerstört auch die harten Strukturen und Substrate am Meeresboden, die Lebensräume für eine Fülle von Arten schaffen und dazu beitragen, die Vielfalt und Belastbarkeit des gesamten Ökosystems sicherzustellen. Dieses Video auf YouTube zeigt deutlich, worum es geht und wie es unter Wasser zugeht.
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Mehr als 300.000 Delfine und Wale sterben jedes Jahr erstickt in Fischernetzen, ohne dass die Fischerei auf sie abzielt.
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Die Langleinenfischerei an bis zu 100 km langen Leinen bringt leicht 20.000 Haken auf einmal zum Einsatz. Eine Viertel Million von Meeresschildkröten, die allesamt vom Aussterben bedroht sind, und schätzungsweise 300.000 Seevögel werden Jahr für Jahr durch diese Fischereien getötet.
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Das Verschwinden von fast 90% der Hammerhaie und 80% der Weissen Haie im Nordost-Atlantik ist auf Beifang zurückzuführen.
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80% der Schollen, die in der Nordsee mit Schleppnetzen gefangen werden, gehen als 'Abfall' über Bord, weil es den Fischern nicht gestattet ist, Beifänge von Baby-Schollen anzulanden.
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Illegale Treibnetzfischereien vor der Küste von Marokko, deren Ziel Schwertfische sind, töten schätzungsweise auch rund 16.000 Delphine und 100.000 Haie.
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Auf See verlorenes oder über Bord geworfenes fehlerhaftes oder kaputtes Netzmaterial, ist verantwortlich für sog. Geisterfischerei. Nach Schätzungen der FAO ist dies eine der Hauptursachen für die Sterblichkeit von Walen, Delphinen, Seevögeln, Schildkröten und selbst Fischen.
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Einige Arten von "Beifang" sind möglicherweise nicht ganz zufällig, wenn man sieht, dass Fischerboote ohne entsprechende Lizenzen für wertvolle Arten diese als "Beifang" behalten. Es kann sich dann um illegale Praktiken handeln.